Was
ist im Todesfall alles zu beachten und zu tun?
Immer wieder begegnen wir dem Tod, sei es in der Gemeinde und
Nachbarschaft oder in der eigenen Familie. Manchmal greift der Tod
plötzlich und überraschend in das Leben eines Menschen ein, manchmal
kündigt er sich schon Wochen vorher durch eine schwere, unheilbare
Krankheit an.
Wie sollen wir uns als
gläubige Menschen im Angesicht des Todes verhalten?
Kurze Checkliste nach
Eintritt des Todes
• Lassen Sie sich Zeit!
• Hausarzt anrufen
• Pfarramt verständigen
Kath. Pfarramt Speinshart: 0 96 45/ 601 93 -150
P. Adrian Kugler: 0 96 45/ 601 93 -152
• Bestattungsinstitut anrufen
• Verwandte und Freunde (evtl. Arbeitgeber, Vereine) benachrichtigen
• Unterlagen zum Standesamt bringen
• Sterbebildchen und Todesanzeige gestalten
• Gemeinde- bzw. Friedhofsverwaltung wegen der Grabstätte anrufen
• Beerdigung organisieren und gestalten
Versorgung des/ der
Verstorbenen
Nach dem Eintritt des Todes lassen Sie sich und dem Verstorbenen Zeit.
Nichts muss sofort sein. Begleiten Sie ihn mit Ihrem Gebet und drücken
Sie Ihre Empfindungen so aus, wie es Ihnen entspricht. Schließen Sie dem
Verstorbenen die Augen und legen Sie die Hände übereinander (nicht
falten). Das Kinn binden Sie mit einer elastischen Binde hoch oder
unterpolstern es so, dass der Mund geschlossen ist.
Rufen Sie den Hausarzt wegen
einer Todesbescheinigung an. Später wird der Verstorbene (sofern nötig)
gewaschen und bekleidet. Alle Handlungen am Toten können in Ruhe und
ohne Eile vollzogen werden. Sie sind eine letzte Möglichkeit liebevoller
körperlicher Zuwendung.
Leider entsteht oft der
Eindruck, als gehöre ein Verstorbener sofort in „professionelle“ Hände.
Der Tote darf mindestens 24, in der Regel 36 Stunden in der Wohnung
bleiben. So haben alle Betroffenen Zeit, in Ruhe persönlich Abschied zu
nehmen. Nehmen Sie sich diese Zeit! Auch die Kinder sollten offen in das
Abschiednehmen einbezogen werden. Verschweigen irritiert und
verunsichert sie mehr als offenes Sprechen über den Tod und den
Verstorbenen.
Die eigentliche Bestattung
darf erst 48 Stunden nach dem Tod erfolgen.
• Informieren Sie möglichst bald unser Pfarramt. Die Krankensalbung kann
nur lebenden Menschen gespendet werden. Deshalb rechtzeitig Kontakt
aufnehmen.
• Sie können gerne auch
einen Seelsorger rufen nach Eintritt des Todes. Er wird mit ihnen die
Sterbegebete sprechen und versuchen, Ihnen beizustehen.
• Mit dem
Beerdigungsinstitut wird der Zeitpunkt der Überführung, der Aussegnung
und der Beerdigung im Einvernehmen mit der Gemeinde vereinbart.
• Mit dem zuständigen
Seelsorger wird die Aussegnung, der Beerdigungstermin und das
Trauergespräch abgestimmt.
• Gehen Sie mit folgenden
Unterlagen zu Ihrem zuständigen Standesamt: Heiratsurkunde, bzw.
Stammbuch - Ausweis - Todesbescheinigung des Arztes. Bei
Nichtverheirateten: Ausweis, Geburtsurkunde und evtl. Stammbuch der
Eltern.
(Das Bestattungsinstitut
kann für Sie auf Wunsch die Formalitäten beim Standesamt erledigen.)
• Wegen der Grabstätte
setzen Sie sich bitte mit Ihrer Gemeinde in Verbindung.
• Mesner, Ministranten,
Organist und evt. (Kirchen-) Chor werden vom Pfarramt verständigt.
• Zu informieren sind
selbstverständlich Verwandtschaft, Freunde, Arbeitgeber, Organisationen
und Vereine.
• Sterbebildchen können bei
dem Bestattungsinstitut oder einer Druckerei bestellt werden. Dabei
sollte unser Glaube an die Auferstehung zum Ausdruck kommen. Ihr
Pfarramt berät Sie gerne. Wegen der Todesanzeige. Wenden Sie sich an die
Zeitung oder an das Bestattungsunternehmen.
• Blumen und Kränze sind
Ausdruck des Lebens. Unser Glaube kann auch im Aufdruck der
Kranzschleife sichtbar werden, z.B. "IN LIEBE UND TREUE, IM HOFFEN AUF
CHRISTUS" oder ähnliches.
Wenn man seine Eltern
verliert,
verliert man einen Teil seiner Vergangenheit.
Wenn man sein Kind verliert,
verliert man einen Teil seiner Zukunft.
Wenn man einen Freund verliert,
verliert man einen Teil seines Weges.
Wenn man einen Partner verliert,
verliert man einen Teil von sich selbst.
Zachert, Fasse neuen Mut
Wichtige Telefon-Nummern
Rettungsleitstelle
Telefon: 19 222
Hospiz Caritasverband Weiden
- Neustadt/WN e.V.
Telefon: 0 961/ 389 14 -0
Telefonseelsorge
Telefon: 0 800 111 01 11 od. 0 800 111 02 22
Notfallseelsorge (über die
Rettungsleitstelle):
Telefon: 19 222
Bundesweites Trauertelefon
Telefon: 0 700 704 004 00
Trauerbegleitung für Eltern,
Familien und Geschwister:
Selbsthilfegruppe
trauernde Eltern Weiden und Region
Ansprechpartner:
Winfried und Marianne Hübner
Telefon: 0 96 45/ 10 10
E-Mail: winfriedhuebner@freenet.de
Astrid und Josef Führnrohr
Telefon: 0 96 02/ 61 66 90
E-Mail: j.fuehrnrohr@t-online.de
Selbsthilfegruppe
Verwaiste Eltern Bayreuth und Region
Ansprechpartner:
Andrea Eichenmüller
Telefon: 0 92 43/ 7 01 75 40
Martina Hübner
Telefon: 09 21/ 4 60 00 12
Monika Grüner-Schürer
Telefon: 0 92 46/ 98 90 94
Johanniter: Lacrima -
Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche
Ansprechpartnerin Lacrima:
Ursula Gubo
Telefon: 09 11/ 2 72 57-0
E-Mail: ursula.gubo@johanniter.de
Homepage:
www.lacrima-mittelfranken.de
Informationen finden Sie u.a.
unter:
www.verwaiste-eltern-muenchen.de
www.veid.de
www.trauerbegleitung.erzbistum-bamberg.de
Erdbestattung - Feuerbestattung
Die Erdbestattung ist bei uns nach wie vor die vorherrschende
Bestattungsart. Jedoch ist in den letzen Jahren überall eine Zunahme der
Feuerbestattungen festzustellen. Bis zum Jahr 1964 war katholischen
Christen nach kirchlichem Recht die Feuerbestattung untersagt. Das
Verbot war eine Reaktion gegen bestimmte Vereinigungen, in denen die
Leichenverbrennung als Zeichen für die Leugnung des Glaubens an die
Auferstehung galt. Heute ist die Feuerbestattung katholischen Christen
erlaubt. Sie wird weitgehend aus lebenspraktischen Gründen gewählt:
hygienische Gründe, weniger aufwändige Grabpflege, familiäre
Veränderungen (Kleinfamilien, Zunahme der Einpersonenhaushalte, in große
Entfernung lebende Angehörige).
In den Tagen nach der
Beerdigung
• Finden Sie in den Unterlagen des Verstorbenen ein Testament,
so ist dies dem Nachlassgericht vorzulegen.
• Verständigen Sie die Renten-, bzw. die Pensionsstelle
und die Krankenkasse.
• Verständigen Sie gegebenenfalls Versicherungsgesellschaften.
• Bezahlen Sie die Kosten der Beerdigung (Beerdigungsinstitut,
Gemeinde, Druckerei, Pfarramt, Gastronomie usw.)
• Evtl. Danksagung in der Zeitung aufgeben.
Zeit für Trauer – Trauer bewältigen
Der Verlust eines lieben Menschen ist immer schmerzlich und stürzt die
Betroffenen in ein Chaos an Empfindungen: Trauer, Ohnmacht, Schock,
Fassungslosigkeit, Auflehnung, Apathie fließen ineinander. Es ist
wichtig, sich Zeit zu lassen. Zeit für bewusstes Abschiednehmen und Zeit
auch für die Trauer. Trauer ist ein ganz persönliches Geschehen, ist von
Mensch zu Mensch in ihrer Ausdrucksform verschieden und braucht einfach
Zeit. Das darf so sein! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen durch
Sätze wie: „Jetzt musst du dich aber zusammennehmen“, und andere gut
gemeinte Ratschläge. Wenn Sie weitergehende Hilfe auf Ihrem persönlichen
Trauerweg benötigen, sprechen Sie vertrauensvoll Ihren Seelsorger oder
bei psychischen und körperlichen Beschwerden auch Ihren Hausarzt an.
Gebetstexte
Bleibe bei uns
Bleibe bei uns, Herr,
denn es will Abend werden
und der Tag hat sich geneiget.
Bleibe bei uns und bei allen Menschen.
Bleibe bei uns am Abend des Tages,
am Abend des Lebens, am Abend der Welt.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,
mit deinem Wort und Sakrament,
mit deinem Trost und Segen.
Bleibe bei uns, wenn über uns kommt
die Nacht der Trübsal und Angst,
die Nacht des Zweifels und der Anfechtung,
die Nacht des bitteren Todes.
Bleibe bei uns und bei allen deinen Kindern
in Zeit und Ewigkeit. Amen.
Segen der Trauernden
Gesegnet seien alle,
die mir jetzt nicht ausweichen.
Dankbar bin ich für jeden,
der mir einmal zulächelt
und mir seine Hand reicht,
wenn ich mich verlassen fühle.
Gesegnet seien alle,
die mich immer noch besuchen,
obwohl sie Angst haben,
etwas Falsches zu sagen.
Gesegnet seien alle,
die mir erlauben,
von dem Verstorbenen zu sprechen.
Ich möchte meine Erinnerungen
nicht totschweigen.
Ich suche Menschen,
denen ich mitteilen kann,
was mich bewegt.
Gesegnet seien alle,
die mir zuhören,
auch wenn das,
was ich zu sagen habe,
sehr schwer zu ertragen ist.
Gesegnet seien alle,
die mich nicht ändern wollen,
sondern geduldig so annehmen,
wie ich jetzt bin.
Gesegnet seien alle, die mich trösten
und mir zusichern,
dass Gott mich nicht
verlassen hat...
Marie Luise Wölfing
Der Tod ist nichts
Ich bin nur auf die andere
Seite gegangen.
Ich bin ich – du bist du.
Was wir füreinander waren,
sind wir weiterhin füreinander.
Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast.
Sprich mit mir, wie du immer gesprochen hast.
Gebrauche keinen anderen Ton.
Nimm keinen feierlichen oder traurigen Ausdruck an.
Lache weiter über alles, worüber wir gelacht haben.
Bete, lächle, denk an mich, bete mit mir.
Mein Name soll zu Hause genannt werden,
wie er immer genannt wurde,
ohne jeglichen Überschwang, ohne Spur von Traurigkeit.
Das Leben bedeutet immer noch,
was es immer bedeutet hat.
Es ist, was es immer war – der Faden ist nicht gerissen.
Warum sollte ich aus deinen Gedanken sein? –
Nur, weil ich aus deiner Sicht bin?
Ich bin nicht weit, nur auf der anderen Seite des Weges.
Du siehst: alles ist gut.
Du wirst mein Herz wieder finden,
du wirst die geläuterten Zärtlichkeiten davon
wieder finden.
dem Hl. Augustinus
zugeschrieben
Er führt uns heim
Wenn Gott uns heimführt aus den Tagen der Wanderschaft,
uns heimbringt aus der Dämmerung in Sein beglückendes Licht,
das wird ein Fest sein!
Da wird unser Staunen von neuem beginnen.
Wir werden Lieder singen,
Lieder, die Welt und Geschichte umfassen.
Wir werden singen, tanzen und fröhlich sein:
denn Er führt uns heim:
aus dem Hasten in den Frieden,
aus der Armut in die Fülle.
Wenn Gott uns heimbringt aus den engen Räumen,
das wird ein Fest sein!
Und die Zweifler werden bekennen:
Wahrhaftig, ihr Gott tut Wunder!
Er macht die Nacht zum hellen Tag,
Er lässt die Wüste blühen!
Wenn Gott uns heimbringt aus den schlaflosen Nächten,
aus dem fruchtlosen Reden ,aus den verlorenen Stunden,
aus der Jagd nach dem Geld, aus der Angst vor dem Tod,
aus Kampf und aus Gier, wenn Gott uns heimbringt,
das wird ein Fest sein!
Dann wird er lösen die Finger der Faust,
die Fesseln, mit denen wir uns der Freiheit beraubten.
Den Raum unseres Lebens wird Er weiten
in allen Höhen und Tiefen, in allen Längen und Breiten
Seines unermesslichen Hauses.
Keine Grenze zieht er uns mehr.
Wer liebt wird ewig leben!
Wenn Gott uns heimbringt, das wird ein Fest sein!
Wir werden einander umarmen und zärtlich sein.
Es werden lachen nach langen Jahren der Armut,
die Hunger gelitten.
Es werden singen nach langen unfreien Nächten
die von Mächten gelitten.
Es werden tanzen die Gerechten, die auf Erden kämpften und litten
für eine bessere Welt!
Wenn Gott uns heimführt, das wird ein Fest sein!
Den Verirrten werden die Binden von den Augen genommen.
Sie werden sehen.
Die Suchenden finden endlich ihr Du.
Niemand quält sich mehr mit der Frage “Warum?“
Es werden verstummen, die Gott Vorwürfe machten.
Wir werden schauen, ohne je an ein Ende zu kommen.
Wenn Gott uns heimführt, das wird ein Fest sein!
Der Mensch sät in Betrübnis, er leidet und reift!
Es bleibt sein Ende ein Anfang!
Wer sät in Betrübnis, wird ernten in Freude.
Denn Gott, unser Gott, ist ein Gott der ewigen Schöpfung,
ein Gott, der mit uns die neue Erde, den neuen Himmel gestaltet.
Er lässt uns kommen und gehen,
lässt uns sterben und auferstehen.
Der Sand unserer irdischen Mühsal wird leuchten.
die Steine, die wir zusammentrugen zum Bau unserer Welt,
sie werden wie Kristalle glänzen.
Wir werden uns freuen wie Schnitter beim Ernten.
Wenn Gott uns heimbringt aus den Tagen der Wanderschaft
das wird ein Fest sein!
Ein Fest ohne Ende!
Martin Gutl |
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte,
nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern
auf grünen Auen
und führt mich
zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich
auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern
in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab
geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reich den Becher.
Lauter Güte und Huld
werden mir folgen
mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit.
Lasset
uns beten
Guter Gott,
(...) ist von uns gegangen.
Voll Trauer sind wir hier,
müssen wir Abschied nehmen.
Du hast sie/ihn
einst in das Leben gerufen.
Nun ist
ihr/sein
Weg zum Ziel gekommen.
Uns wird sie/er sehr fehlen.
Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass du sie/ihn
in deiner Menschenfreundlichkeit
und Liebe empfängst.
Lass
sie/ihn nun für immer
bei dir geborgen sein.
Das ist unsere Hoffnung
und unser Trost.
Schenke uns,
die wir zurückbleiben,
Mut zum Leben.
Amen
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